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19.03.2024

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Buchbesprechung:

Diese Buchbesprechung müssen Sie nur lesen, wenn Sie sowieso Alles gerne lesen, was ich schreibe (hihi, natürlich Danke), oder wenn Erste Hilfe und Buchtitel wie "Taktische Eigensicherung im Rettungsdienst - Gefahren erkennen, richtig reagieren" für Sie spannende Themen sind. Verfasst von Christoph Lippay und Mario Pröhl, erschienen im S+K-Verlag 2018. 80 nützliche Seiten für 25 Euro - na gut, im A6-Format sind es dann 174 Seiten, aber schnell und angenehm zu lesen. Man sollte es zweimal lesen. Noch dazu sind die Bilder sehr instruktiv und einprägsam.

Einer der guten Tips aus diesem Buch gilt auch im Privatleben: Wenn Sie zu mehreren in einem Fahrzeug unterwegs sind, gibt es schnell Probleme, wenn nur einer den Schlüssel hat und der wird irgendwie festgehalten. Also immer mindestens 2 Leute mit Fahrzeugschlüssel ausstatten, damit Sie wieder wegkommen.
Wenn Sie als Ersthelfer ein Zimmer betreten, gehen Sie zuerst um den vielleicht am Boden liegenden Patienten herum, damit Sie dann bei der Versorgung z.B. auch die Tür im Blickfeld haben; das ist eine gute Gewohnheit für jeden derartigen Fall.
Für hauptsächlich medizinisch Ausgebildete ist der Hinweis wichtig, dass die Zusammenarbeit mit der Polizei dadurch geprägt wird, dass diese immer auf Anordnungen von ihrer Zentrale wartet (zum Teil lange und draussen im Regen....), was dem Rettungsdienst erspart bleibt. Nützlich auch der Tip, sich den Patienten herausbringen zu lassen, wenn Wohnungsinhaber darauf bestehen sollten, dass die Helfer ihre Schuhe ausziehen.
Trotz allen hohen Nutzwerts stört mich leider eines massiv an diesem Buch: Die Denkweise, die den jungen Rettungssanitätern und Notärzten hier vermittelt werden soll, ist nicht ganzheitlich, sondern überwiegend militärisch geprägt. Die Grundidee ist immer, den hilfesuchenden Patienten primär als "Gefahr für die Einsatzkräfte" und als Bedrohung wahrzunehmen und sich dementsprechend zu verhalten.
Dadurch kommt ein sehr distanzierter Grundton in die gesamte Kommunikation
hinein, den man in den letzten Jahren z.B. auch bei der Polizei immer stärker spürt. Daraus folgt logisch, aber ungeschickt eine bedrohlich wirkende Aufstellung der Mitarbeiter wie im Krieg: während 1 oder 2 Sanitäter sich um den Patienten am Boden bemühen, stehen 1 oder 2 andere mit dem Rücken zu denen, die am Boden knieen. Das wäre logisch, wenn alle sofort schiessen müssten.... hier spürt man die Bundeswehr-Ausbildung eines der Autoren.
Viel geeigneter ist aber eine Anordnung, wo der Sichernde über die am Boden Arbeitenden und den Patienten hinwegschaut und sich nur bei Annäherung von Fremden auf diese zu bewegt. Die Reaktionszeit bei einem Angriff ist geringfügig länger, aber die Ausstrahlung auf die anderen Menschen ist viel harmonischer. Zudem sieht man aus dem Augenwinkel die eventuell ablaufende Reanimation und die anderen Kollegen. In einem Viererteam stehen die beiden Sicherer besser seitlich versetzt zueinander, sehen sich gegenseitig und erreichen praktisch 360 Grad Abdeckung.
Wenn man als Arzt oder Sanitäter diese Überlegung berücksichtigt, heisst das natürlich nicht, dass man die Eigensicherung vernachlässigen soll. Aber es gilt, das Kunststück zu erlernen, als freundschaftlicher Kommunikator und Helfer ehrlichen Kontakt aufzunehmen und ab einer gewissen Bedrohungsschwelle als "Sofortumschalter" zu reagieren, zu flüchten oder zu kämpfen. Vermeiden Sie, dauernd unter Adrenalin zu stehen, aber seien Sie bereit dazu.
Mit diesen Einschränkungen ein sehr gutes Buch!



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