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19.03.2024

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Lehrreiche Anekdote zur ärztlichen Kommunikation

Es ist ja hinlänglich bekannt, daß Patienten oft ihre Ärzte nicht verstehen, aber verstehen Therapeuten immer ihre Patienten? Ein Diabetiker mittleren Alters war wegen einer akuten Blutzuckerentgleisung für einige Tage im Krankenhaus und kommt nun in die Hausarztpraxis: Jaja, es gehe ihm wieder gut, der Blutzucker sei gut eingestellt, alles kein Problem. Was ihn aber aufrege, das sei der Psychotherapeut, zu dem ich ihn geschickt habe, der sei richtig unverschämt!

Unser Patient, nennen wir ihn mal Peter Piepsig, hat außer mit einigen internistischen Erkrankungen mit einer gescheiterten Ehe und mit Suchtproblemen zu kämpfen. Nach längerer Vorbereitung habe ich ihn endlich bei einem Psychotherapeuten untergebracht. Auf die Frage, wie die Psychotherapie denn bisher gelaufen sei, meint er: Die ersten fünf Sitzungen seien eigentlich recht hilfreich gewesen, aber damit sei es ja jetzt vorbei, der wolle ihn gar nicht behandeln und habe dann auch noch so fadenscheinige Begründungen dafür geliefert!
Durch weiteres Nachfragen und geduldiges Zuhören ergibt sich folgendes Bild: Patient Piepsig hatte durch den Krankenhausaufenthalt einen bereits vereinbarten Termin beim Psychotherapeuten nicht wahrnehmen können und wollte telefonisch einen neuen Termin vereinbaren. Der Therapeut habe – für ihn völlig überraschend - am Telefon auf einmal die weitere Behandlung abgelehnt, da er bereits jemanden aus der Familie Piepsig als Patienten habe, was aufgrund des ungewöhnlichen Namens leicht zu erkennen sei, und er da einen Interessenskonflikt sehe.
„Dabei gibt es in der ganzen Stadt niemanden mit Namen Piepsig“, ereifert sich Herr Piepsig, das wisse er sicher – das heißt, niemanden außer seiner Exfrau, und mit der habe er gesprochen, die habe mit „Psychos“ nichts am Hut! Seine nächsten Verwandten seien 300 km entfernt. Der Psychotherapeut habe das sicher erfunden, weil er ihn nicht mehr behandeln wolle. Er
ist schwer gekränkt.
Der Patient wird nach Klärung einiger anderer Fragen mit beruhigenden Worten nach Hause entlassen. Als gesprächsorientierter Hausarzt denke ich: mal wieder ein merkwürdiger, undurchschaubarer Psychologe – aber irgendwie beschäftigt mich die Sache.
Später am Tage findet sich Zeit für einen Anruf beim Psychotherapeuten: Er habe Herrn Piepsig in Behandlung und würde die Therapie mit ihm gerne weiterführen, dieser habe sich in letzter Zeit aber nicht mehr gemeldet. Nachdem er die Geschichte gehört hat, fällt ihm ein, daß ihn vor einiger Zeit eine Frau Piepsig angerufen habe mit der Bitte um einen kurzfristigen Termin außer der Reihe. Den habe er leider ablehnen müssen und sie an Kollegen weiterverwiesen mit dem Hinweis, daß sie dort sowieso besser aufgehoben sei, da er schon Verwandte von ihr in Behandlung habe.
Nun höre ich wieder die zum Namen passende, oft fast weiblich klingende Stimme von Herrn Piepsig… Oha! Ein abendliches Telefongespräch mit Herrn Piepsig erschüttert zwar dessen männliches Selbstbewußtsein ein wenig - "da sei er wohl etwas heiser gewesen" - scheint aber zumindest den Kontakt zum Psychotherapeuten wieder zu ermöglichen.
Zuviel Aufwand wegen eines kleinen Mißverständnisses oder selbstverständliche Koordinierungsaufgabe des Hausarztes? Um ein Haar hätte sie nicht stattgefunden. Hinterher kann ich beim besten Willen nicht mehr sagen, was mich an diesem arbeitsreichen Tag dazu brachte, diese Extraarbeit auch noch auf mich zu nehmen....




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