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Wann geben Sie den Patienten die Hand?Wir Deutsche schütteln uns bei jeder Gelegenheit die Hand – aber sollte man das auch in der Arztpraxis tun? Ein Händedruck kann Kontakt und Verbindlichkeit vermitteln, kann aber auch Abschied und Distanz mitteilen. Setzen Sie dieses nichtverbale Kommunikationsmittel in Ihrer Praxis bewußt ein?
| Zunächst einmal ist das Bedürfnis der Patienten zu beachten: Es gibt Menschen, die sich ohne Handschlag einfach nicht wohl und aufgehoben fühlen und Menschen, die auch dieser oberflächlichen Berührung gerne ausweichen. Insofern ist der Händedruck des Patienten gerade für den Allgemeinarzt auch ein Teil der psychologischen Diagnostik. Lascher oder aber fester Druck sagen uns etwas über die Vitalität des Patienten – oder über den Eindruck, den unser Patient erwecken möchte. Es gibt auch einen kontaktabwehrenden und einen kontaktsuchenden Händedruck.
Sehen wir das Ganze zur Abwechslung auch einmal von der Seite meiner und Ihrer ärztlichen Bedürfnisse. Je häufiger ich | | dem Patienten die Hand gebe, umso häufiger muß ich mir die Hände waschen und verliere Zeit. Außerdem steigt natürlich auch mein persönliches Infektionsrisiko. Beim heutigen, EBM-typischen Zeitdruck versucht man, jeden Smalltalk zu vermeiden und dennoch schnell den notwendigen Rapport für den essentiellen Teil der Arbeit zu erzielen. Wenn dies schon durch den Begrüßungshandschlag möglich ist – wunderbar! Schulterklopfen, Untersuchungen und andere Maßnahmen des Arztes sind für manche Menschen über lange Zeiträume die einzigen Berührungen durch einen Mitmenschen. Vor allem ängstliche und psychosomatisch belastete Patienten reagieren sehr positiv auf körperlichen Kontakt. Daher habe ich folgende Regeln für mich aufgestellt:
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